Newsletter 3/2016



Liebe Freundinnen und Freunde,

der AfD-Aufzug in Jena vom 20.01. hatte sich das Motto "Für ein friedliches Europa der Vaterländer" gegeben und damit augenzwinkernd an das "Fest der Völker" erinnert, das NPD und Neonazis vor rund 10 Jahren in Jena zu etablieren versuchten. Auch durch ihr weiteres Vorgehen stellt sich die AfD jetzt in diese Tradition: Verkündeten damals die NPD-Kader eine ganze Serie von Veranstaltungen in Jena, so ist dies wohl auch der Wunsch von Höcke und Co. Am Mittwoch, dem 9. März ab 19 Uhr soll es nun wieder so weit sein. Was Pegida in Dresden schafft und was ihnen selbst über Wochen in Erfurt gelang, wollen die DemagogInnen der AfD nun in Jena erreichen: Der bekannte Sing Sang der selbsternannten Abendlandsretter von "Lügenpresse", "Volksverrätern" und "Nein zum Heim" soll regelmäßig in Jenas Gassen erklingen.

Damit Intoleranz und Menschenfeindlichkeit in Jena auch weiterhin kein Podium bekommen, wollen wir am Mittwoch, dem 9. März, den öffentlichen Raum besetzen.

Aktuelle Informationen unter Ticker am Aktionstag:
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Die Erfahrung mit dem "Fest der Völker" zeigt: Man muss ihnen mindestens dreimal den Spaß verderben, damit sie aufgeben.

Die Strategie der Thüringer AfD wird immer offensichtlicher: In bekannt populistischer Manier versucht man, neben dem ins bodenlose fallenden Rechtsextremismus Höckes auch "moderate" Gesichter zu präsentieren. Gleichzeitig versucht man die Gegner zu spalten, indem einzelne Akteure öffentlich verunglimpft werden.

Als Aktionsnetzwerk werden wir weiter unseren Prinzipien treu bleiben und für ein gemeinsames, aber vielfältiges Engagement gegen Hass und Menschenverachtung eintreten. Dazu gehört in der veränderten jetzigen Situation auch, die Konzepte des massenhaften zivilen Ungehorsams neu zu diskutieren, für die es zwischen 2007 und 2013 eine große Mobilisierungskraft gegeben hat und die entscheidend dafür waren, dass es in dieser Phase gelang, die extreme Rechte weitgehend aus der Jenaer Öffentlichkeit zu verdrängen. Es ist Zeit, uns zu fragen:
Was hat sich unter den Bedingungen von Pegida und AfD für uns geändert? Wie können wir die Offenheit und Anschlussfähigkeit unserer Aktionen erhalten, ohne dabei an Handlungsfähigkeit zu verlieren?
Welche Voraussetzungen gibt es dafür, dass Bündnisse einen fairen Dialog auf Augenhöhe ermöglichen?
Ist es noch möglich, einen gemeinsamen Aktionskonsens zu bestimmen, und falls nein, was bedeutet das?

Diese Fragen und die konkrete Verabredung unseres Beitrags am 09. März sollen Thema unsers Plenums sein. Wir laden dazu am Donnerstag, 03. März um 20 Uhr in den Seminarraum 274 am Uni-Campus Abbe-Platz ein.


Wir freuen uns auf Euch und Sie

Wolfhard Pröhl & Eckart Hesse
Sprecherrat Aktionsnetzwerk




Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

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Ausschluss

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Dies ist der Newsletter 3/2016 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Die Pressemitteilung wird einmalig an Menschen verschickt, die den Aufruf des Netzwerkes unterzeichnet haben, oder an Menschen, die den Newsletter des Aktionsnetzwerkes abonniert haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.


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