Newsletter 1/2013

Liebe Freundinnen und Freunde!

Wir wünschen allen Freund_innen, Mitstreiter_innen und Unterstützer_innen des Aktionsnetzwerkes ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013.

Auch im neuen Jahr ist unser Einsatz für eine solidarische Gesellschaft, gegen Nazis und Rassisten, gegen Alltagsrassismus und Ignoranz gefragt. Das neue Jahr beginnt mit dem Gedenken an Oury Jalloh, der am 7. Januar 2005 im Dessauer Polizeirevier gestorben ist, bis heute fehlt eine vollständige Aufklärung und juristische Aufarbeitung aller Umstände.
Für den 12. Januar rufen die Bündnisse "Magdeburg-Nazifrei" und "Gemeinsam gegen rechts" zu entschlossenen Aktionen gegen den in den letzten Jahren beständig gewachsenen Naziaufmarsch in Magdeburg auf.
Den 80. Jahrestag der Machtübergabe an Hitler am 30. Januar sollten wir zum Anlass nehmen, die Erinnerung an diese Vorgänge wachzuhalten und gegen nazistischen Ungeist genauso wie gegen jegliche andere Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen vorzugehen. Dazu findet in Lobeda-Altstadt die traditionelle Mahnwache am (ehemaligen) "braunen Haus" statt. Der Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" bereitet für den gleichen Tag einen Stadtrundgang vor, der an verschiedenen Stationen Jena unterm Hakenkreuz zum Thema hat.
Außerdem ist für diesen Tag ein thüringenweites öffentliches Plakatieren für die Aktionen von "Dresden-Nazifrei" am 13. Februar geplant. Am 13. Februar werden wieder Busse aus Thüringen nach Dresden fahren, um die Aktionen von "Dresden-Nazifrei" zu unterstützen. Ungeachtet der Erfolge bei der Zurückdrängung des Nazi-Aufmarsches aus Dresden durch das spektrenübergreifende Bündnis "Dresden-Nazifrei" und die von ihm organisierten entschlossenen Blockadeaktionen geht die Kriminalisierung antifaschistischen Engagements in Sachsen weiter. Am 4. März beginnt der Prozess gegen Lothar König, bei dem es darum gehen wird, diese Kriminalisierung entschieden zurück zu weisen.
Antifaschismus kann nicht dem Staate überlassen werden. Bei allen Fortschritten, die mit der NSU-Aufklärung oder auch mit dem Landesprogramm für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz in Thüringen erreicht werden konnten, ist die Auseinandersetzung mit Nazismus, Rassismus und allen anderen Formen gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit in erster Linie eine Aufgabe der Zivilgesellschaft. Dazu lädt das Netzwerk der Thüringer Bürgerbündnisse für April zu einem Runden Tisch ein.
Für den 8.Juni haben einschlägig bekannte Neonazis den sogenannten "Thüringentag" der Nazijugend in Kahla angemeldet. Hier wird es für uns darum gehen, Antifaschisten und Kahlaer Zivilgesellschaft in ihren Aktionen gegen diese Naziveranstaltung in ihrer Stadt zu unterstützen aber auch klar zu machen, dass wir in Jena genauso Verantwortung dafür tragen, solche Nazi-"feste" zu verhindern. Ähnlich wird dies auch im Sommer in Gera sein, wenn es darum gehen wird, sich dem "Rock für Deutschland" wirksam entgegenzustellen.
Für alle diese Herausforderungen benötigen wir die Ideen und die Kraft vieler Mitstreiter_innen und Unterstützer_innen.


Einladung für den 10. Januar: Netzwerk-Aktiv-Treffen

Wir treffen uns am 10. Januar um 20 Uhr im Hörsaal 7, UNI-Campus am Abbe-Platz. Bisher auf der Tagesordnung: Vorbereitung und Unterstützung der Aktionen gegen die geplanten Naziaufmärsche in Dresden und Magdeburg und die Aktivitäten am 30. Januar aus Anlass des 80. Jahrestages der Machtübergabe an Hitler. Auch der "Thüringentag der Nazi-Jugend" am 8. Juni in Kahla ist bereits Thema. Wie immer sind wir offen für neue Ideen und neue Gesichter.


Momente des lebendigen Erinnerns

Zur Zeit bereitet der Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" zwei Veranstaltungen vor. Am 30. Januar 2013 soll mit einem Stadtrundgang durch die Jenaer Innenstadt anlässlich des 80. Jahrestag an die Folgen der Machtergreifung Hitlers erinnert werden. Am 6. April 2013 wird mit einer antifaschistischen Fahrradfahrt den Spuren des Marsches der Buchenwaldhäftlinge quer durch Jena bis nach Großlöbichau gefolgt. Dazu werden in den nächsten Newslettern genauere Informationen mitgeteilt.


Nicht lange Fackeln-Nazis blockieren: Dresden-Nazifrei 2013

Die Kampagne 2013 wird hauptsächlich von den Dresdner Aktiven organisiert. Nach dem jetzigen Stand sind Aktionen für den 13. Februar geplant. Der Start der Kampagne war im Dezember. Seit dem gibt es wieder aktuelle Informationen auf der Internetseite des Bündnisses. Als Aktionsnetzwerk unterstützen wir wieder als Erstunterzeichner den Aufruf und mobilisieren gemeinsam mit anderen Thüringer Bürgerbündnissen für den 13. Februar nach Dresden. Plakate und Mobiflyer werden zum Netzwerk-Aktiv-Treffen bereits ausliegen. In den nächsten Wochen steht die Mobilisierung für den 13. Februar ebenso an, wie organisatorische Absprachen vor Ort in Dresden. Dafür bitten wir alle Interessierten, sich in einem Arbeitskreis Dresden zu treffen. Absprachen treffen wir am 10. Januar.


Gegen den Naziaufmarsch am 12. Januar in Magdeburg

In den letzten Jahren deutete sich bereits an, dass die Nazis dem in Dresden gegen sie aufgebauten Druck ausweichen könnten und sich eine andere Stadt aussuchen, um ihre menschenverachtende Ideologie und das geschichtsrevisionistische Märchen vom "Bombenholocaust" auf die Straße zu tragen. So werden sie es am 12. und 19. Januar in Magdeburg versuchen. Wir werden zum Netzwerk-Aktiv-Treffen am 10. Januar unsere Informationen zu den geplanten Aktionen, insbesondere von Magdeburg-Nazifrei, austauschen und gegebenfalls eine "Reisegruppe" für den 12. Januar verabreden.


"Thüringentag der Nazi-Jugend" am 8. Juni in Kahla

Nach dem "Thüringentag der Nazi-Jugend" 2011 in Nordhausen mit 800 Besuchern und 2012 in Meiningen mit 250 Besuchern soll die 12. dieser Veranstaltungen, die sich insbesondere an junge Menschen und Familien wendet, am 8. Juni 2013 in Kahla stattfinden. In der Vergangenheit traten namhafte NPD-Funktionäre, aber auch Rechtsrock-Bands auf. Die Lokalpresse hat das Thema mittlerweile aufgenommen und über die Recherchen des Wahlkreisbüros von Katharina König zu den Naziorganisatoren informiert.
In der Kahlaer Stadtverwaltung und beim lokalen Aktionsplan des Saale-Holzlandkreises gibt es erste Überlegungen, wie den Nazis begegnet werden kann. Die überwiegende Mehrheit der ca. 7000 Kahlaer Einwohner ist aber noch völlig im Unklaren darüber, was da in 6 Monaten auf ihre idyllische Kleinstadt zukommt.
Mit der Veranstaltung ist es vorbei mit Totschweigen, Wegignorieren oder gelegentlichen Lippenbekenntnissen. Dann haben Kahla und auch Jena die Nazis wieder hundertfach vor sich.
Diese Situation in unserer unmittelbaren Umgebung kann uns nicht kalt lassen. Für die nächsten Monate wollen wir einen Arbeitskreis bilden, in dem unsere Beiträge als Aktionsnetzwerk geplant und organisiert werden sollen.


Termine:

  • Donnerstag, den 10. Januar 2013, 20 Uhr Hörsaal 7 Campus Ernst-Abbe-Platz
    Netzwerk-Aktiv-Treffen
  • Samstag 12.01. ab 09:00 Hauptbahnhof Magdeburg
    "Wenn die marschieren werden wir blockieren"-Aktionen von "Magdeburg-Nazifrei"
    • gemeinsame Anreise mit Bgr Weimar 5:13 ab Jena-West, 6:19 ab Weimar, 7:44 ab Halle
    • Rückfahrt 16:07, 17:07, 18:07 über Halle und Weimar
  • Donnerstag, 17.1., 18 Uhr Rathaussaal in Kahla
    Toralf Staud: Neue Nazis Jenseits der NPD: Populisten, Autonome Nationalisten und der Terror von rechts
    Veranstaltung der Initiative "Bürger für Zivilcourage Kahla" und Landeszentrale für politische Bildung
  • Mittwoch 30.01.
    Momente des lebendigen Erinnerns
    • 17:00 Lobeda-Altstadt: Mahnwache
    • 17:00 Saalbahnhofstraße, Ecke Zwätzengasse, Bibliotheksweg: Historischer Stadtrundgang zu Jena unterm Hakenkreuz
    • 18:30: Johannistor, Faulloch: öffentliches Plakatieren für Dresden-Nazifrei 2013
  • Donnerstag, den 7. Februar, 20 Uhr Hörsaal 7 Campus Ernst-Abbe-Platz
    Netzwerk-Plenum zur Vorbereitung des 13. Februar in Dresden


Wir freuen uns, Euch und Sie zu unserem Netzwerk-Aktiv-Treffen am 10. Januar um 20 Uhr im Hörsaal 7 am Ernst-Abbe-Platz zu sehen

Harald Zeil & Volker Dörsing


Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Aktionsnetzwerk
Kontonummer: 035 858 1501
Bankleitzahl: 820 80 000
Commerzbank Jena

Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Newsletter 1/2013 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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