Über 100 kündigen Blockaden gegen Nazifest an
Pressemitteilung des Bündnisses "Nazifeste verhindern - auch am 15. Juni in Kahla"
Wir werden uns am 15. Juni auf die Straße setzen und das Nazifest blockieren. Das erklärten gestern über 100 Menschen aus Kahla, Erfurt, Weimar, Jena, Pößneck und Gera. Unter ihnen auch die Minister Christoph Matschie und Matthias Machnig, der Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag Bodo Ramelow, die stellvertretende Landtagspräsidentin Astrid Rothe-Beinlich (Bündnis 90/Die Grünen), der Jenaer Oberbürgermeister Albrecht Schröter sowie die Professoren der Friedrich-Schiller-Universität Jena Klaus Dörre und Wolfgang Frindte. Gemeinsam werde man nicht zulassen, dass Nazis aus dem Umfeld des NSU nur zehn Kilometer entfernt von Jena ihre Taten feiern und sich weiter vernetzen können. Netzwerke und Bürgerbündnisse gegen Rechts aus Weimar, Jena, Gera und Pößneck kündigten an, sich in den nächsten Wochen mit Aktionstrainings auf die Blockade des Nazifestes vorzubereiten. Informationen zu den Protesten finden sich unter anderem auf der Internetseite des Bündnisses: www.nazifeste-verhindern.de
Nur wer sich erhebt, kann sich auch widersetzen!
01.05.2013: Keinen Meter - den Naziaufmarsch am 1. Mai in Erfurt verhindern
Erneut wollen Neonazis am 1. Mai in Erfurt aufmarschieren. Am Internationalen Tag der Arbeiter*innenbewegung und dem traditionellen Datum linker Demonstrationen ist das eine besondere Provokation, zumal sich im Mai dieses Jahres die Zerschlagung der Gewerkschaften durch den Faschismus zum 80. Mal jährt. Die NSDAP erklärte den 1. Mai 1933 zum „Tag der nationalen Arbeit “ und versuchte so, emanzipatorische Bewegungen ihrer Traditionen zu berauben und diese vergessen zu machen.
Heute versuchen Neonazis erneut, den 1. Mai für ihre Zwecke zu nutzen. Dementsprechend sollte unsere Antwort sein: Ihrem völkischen Nationalismus setzen wir unsere internationale Solidarität entgegen, die von Beginn an diesen Tag prägte.(Aufruf des Bündnisses "Keinen Meter")
Wir treffen uns am 1. Mai um 09:20 Uhr am Westbahnhof in Jena! Bitte seit rechtzeitig da, damit wir genug Zeit haben, wir ggf. Reisegruppen gründen können und uns über die neuesten Informationen austauschen können.
Die Nazis wollen ca. gegen 12 Uhr ab dem Erfurter Hauptbahnhof um den Stadtpark Richtung Süden marschieren. Unsere Aktionen sollen erreichen, dass sie an diesem Tag „Keinen Meter!“ weit kommen.
Nazifest in Kahla geplant – Aktionsnetzwerk bereitet Blockaden vor
Für den 8. Juni diesen Jahres planen Neo-Nazis aus dem Umfeld des rechtsterroristischen NSU in Kahla einen sogenannten „Tag der nationalen Jugend“. Vertreter des Jenaer Aktionsnetzwerks gegenRechtsextremismus erklärten gestern, dieses Nazifest verhindern zu wollen.
Nach Informationen des Netzwerks sind die maßgeblichen rechten Akteure in Kahla vorher in Jena im „Braunen Haus“ in (Alt-)Lobeda aktiv gewesen. „Es ist uns gelungen die Neo-Nazis aus dem engeren Stadtbereichen Jena zu vertreiben und ihre Aktionen zu unterbinden“ sagte Eckart Hesse vom Aktionsnetzwerk Jena. Den Trend, mit rechtsextremen Aktivitäten ins Umland auszuweichen, beobachten Experten seit einigen Jahren. Hesse schätzt ein, dass es den Neo-Nazis in Kahla gelungen sei, ähnlich wie in den 90ern in Teilen Jenas, eine Atmosphäre der Angst zu erzeugen.
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Dresden 2013: Gesagt, getan, nicht lange gefackelt
Thesen zum nachhaltigen Erfolg des Blockadekonzepts (Download PDF)
1. Die Nazis: Desaster auf ganzer Linie
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Ihr habt (nicht nur den Krieg) verloren: Für fast die ganze Naziszene – von der NPD über das Kameradschaftsspektrum bis zu den ANs – war Dresden 2013 der bisherige Tiefpunkt in einer zunehmend eindrucksvolleren Reihe von schweren Niederlagen.
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Weggeblockt: Dass es eine so herbe Schlappe für sie war, ist ganz wesentlich der Erfolg des Blockadekonzeptes, das diesmal noch besser funktioniert hat als in den Jahren zuvor. Erinnert sei daran, dass wir gegen Nazis nicht aus Spaß mit dem Mittel der Blockade vorgehen, sondern deshalb, weil sie autoritäre Charaktere sind und für ihr Selbstbewusstsein das Gefühl eigener Macht in einer Masse Gleichgesinnter (und im Falle Dresden zudem eine 'würdevolle', andächtige Gedenkstimmung) entscheidend ist. Dieses Erlebnis wurde ihnen dieses Jahr noch gründlicher kaputtgemacht als in den Jahren zuvor – und zwar in mehreren Dimensionen:
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12.12.2012: Internationale Solidarität statt Spardiktat
Warum Nationalismus die völlig falsche Antwort auf die Eurokrise ist
Veranstaltung mit Birgit Mahnkopf
(HWR Berlin/Kolleg „Postwachstumsgesellschaften“ Jena)
Mittwoch, 12.12.2012 - 19:00 Uhr / HS 6 Unicampus / Ernst - Abbe-Platz
Europa im Jahr 2012: Die Staaten Südeuropas ächzen unter öffentlichen Schulden, die vor allem die verstaatlichen Privatschulden der nach dem Platzen der Immobilienblase kollabierten Banken sind. Wenn es um Erklärungen für die Eurokrise geht, wird in der öffentlichen Diskussion in Deutschland aber stereotyp immer wieder das Bild von den „faulen GriechInnen“ bemüht - der Süden, so wird behauptet, habe sich auf Kosten der fleißigen NordeuropäerInnen einen feinen Lenz gemacht und müsse nun zu Recht durch umfangreiche „Sparprogramme“ bluten, um die Rechnung zu begleichen.
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