Der Arbeitskreis Sprechende Vergangenheit lädt am Mittwoch, den 21. September 2022, zur Setzung von sechs Stolpersteinen in Jena ein.

09:00 Uhr Magdelstieg 67 für Ernst Rempke
09:20 Uhr Otto-Schott-Straße 44 für Johannes Reich
09:50 Uhr Mittelstraße 44 für Martha Dorsch
10:10 Uhr Mittelstraße 33 für Margarete Peinert
10:30 Uhr Lutherstraße 134 für Emma Kämmer
11:10 Uhr Karl-Liebknecht-Straße 55 für Magnus Poser

Wir erinnern an die Opfer der Aktion T4

Ernst Rempke wurde am 10. Juni 1877 in Köstritz geboren. Seit seiner Jugend lebte er in Jena und arbeitete hier als Bahnarbeiter. Die Familie hatte zwei Kinder. 1923 wurde er in der Universitätsnervenklinik Jena behandelt, anschließend wurde er in die Landesanstalt Blankenhain aufgenommen. Am 23. September 1940 wurde er in das Zwischenlager Zschadraß gebracht, am 12. November 1940 in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. Noch am gleichen Tag tötete man ihn dort.

Johannes Reich wurde am 17. November 1894 in Jena geboren. Auf dem Friedhof in Jena erlernte er den Beruf eines Gärtners. 1921 wurde er in die Universitätsnervenklinik Jena aufgenommen, dann in die Landesanstalt Blankenhain überwiesen. Am 23. September 1940 wurde er nach Zschadraß verlegt. Von dort wurde er in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein gebracht und am 27. November 1940 ermordet.

Martha Dorsch wurde am 1.8.1908 in Blankenhain geboren. Sie arbeitete später als Hausangestellte in Jena. 1929 wurde sie in die Universitätsnervenklinik Jena aufgenommen, wenig später an die Landesanstalt Blankenhain überwiesen. Am 3.2.1941 wurde sie in Pirna-Sonnenstein ermordet.

Margarete Peinert wurde am 29.12.1887 in Langenwedding geboren und lebte später in Jena. 1919 wurde sie in die Landesanstalt Blankenhain eingewiesen. Am 27.11.1940 wurde sie in Pirna-Sonnenstein ermordet.

Emma Kämmer wurde am 26. Mai 1882 in Neudershausen geboren. Sie arbeitete in Jena als Köchin und war verheiratet. 1932 wurde sie in die Universitätsnervenklinik Jena eingewiesen, 1933 wurde sie nach Blankenhain verlegt. Am 20.9.40 kam sie nach Zschadraß, am 7.11.1940 wurde sie in Pirna-Sonnenstein ermordet.

Wir erinnern an den ermordeten Widerstandskämpfer

Magnus Poser wurde am 26.1.1907 in Jena geboren und erlernte hier den Beruf eines Tischlers. 1928 trat er in die KPD ein. Wegen seiner politischen Aktivitäten wurde er in den Folgejahren mehrfach verhaftet. Zum Jahreswechsel 1941/42 schloss sich die Jenaer Gruppe mit dem Widerstandskreis um Theodor Neubauer zusammen. 1944 wurde er erneut verhaftet und in das Gestapogefängnis in Weimar gebracht. Nach einem Fluchtversuch schwer verletzt, kam er auf die Krankenstation des KZ Buchenwald. Dort verstarb er am 21.7.1944.

 

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äusserungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.