+++ Update 26.10.2016 +++ 

Vielen ist sicher bereits bekannt, dass die Stadt Jena den provokativen Naziaufmarsch per Auflagebescheid vom 9. auf den 8. November verlegt hat. Gegen diesen Bescheid haben die Anwälte der Nazis bereits Beschwerde eingelegt. So werden wohl die Gerichte entscheiden, wer sich durchsetzt. Davon unabhängig ruft unser Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" am 9. November zum traditionellen Gedenken an die Opfer der Pogromnacht von 1938 auf. Ein Mahngang soll, beginnend am Marktplatz, zu der ebenfalls traditionellen Gedenkveranstaltung um 18 Uhr am Westbahnhof führen.
Gegen den Naziaufmarsch formiert sich ein breiter, vielfältiger und kreativer Widerstand.
So ruft die Initiative "Nazis pro Asyl" zu Spenden auf. Für jeden Teilnehmer der Nazi-Demo gehen jeweils 10 Euro an die Bürgerinitiative Asyl e.V., die Thüringer Flüchtlingspaten Syrien e.V. und den Abenteuerspielplatz in Jena Lobeda.
Die offiziell bekannt gegebene Nazi-Route beginnt um 18 Uhr am Saalbahnhof, verläuft über den Spitzweidenweg, Spittelplatz, ST.-Jakob-Straße in die Sophienstraße. Diese soll bis zum Ende am Bibliotheksweg gelaufen werden. Nach einer Zwischenkundgebung sollen die Nazis zurück zum Saalbahnhof geführt werden.
So erwartet die Polizei keine "Schwierigkeiten" bei der Zuführung der braunen Kammeraden. Die Zufahrtsstraßen zur Kundgebungsstrecke werden in einem gewissen Abstand versperrt sein. Ein unmittelbares herantreten an die Strecke soll so verhindert werden.
Für alle Gegenveranstaltungen wird eine "Allgemeinverfügung" der Stadt Auflagen erteilen.
Nach bisherigen Stand, mobilisieren wir vom Aktionsnetzwerk zur Kundgebung am Nollendorfer-Platz

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Zum dritten Mal in diesem Jahr steht am 9. November ein THÜGIDA-Aufmarsches in Jena bevor. Anhand der Wahl des Datums reiht sich dieser Naziaufmarsch nahtlos in die Abfolge der aus nationalsozialistischer Sicht bedeutsamen und damit diese Zeit glorifizierenden Daten (ungeachtet der Beteuerungen von THÜGIDA-Seite, dass damit auf den "Mauerfall" Bezug genommen werden soll) ein. 

Die Anmeldung der Nazis liegt für die gleiche Route wie am 17. August vor und soll damit erneut durch das Damenviertel führen. Entscheidend für einen erfolgreichen Gegenprotest wird, unabhängig von den sich abzeichnenden vielfältigen Angeboten, eine massenhafte Beteiligung der Bevölkerung sein. Eines ist gewiss: 10.000 Gegendemonstranten würden keinen Platz für Nazis zulassen. So ist die Frage der Mobilisierung die entscheidende Frage! Wie wir uns dabei konkret einbringen können, wollen wir auf unserem Plenum diskutieren.

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äusserungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.