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Jena. Die Jenaer NPD wagt sich bekanntlich kaum aus ihrem „Braunen Haus in Alt-Lobeda heraus. Nun aber offenbar doch einmal der NPD-Landesverband hat für Mittwoch Vormittag eine Mahnwache angemeldet. Die Rechten wollen in der Innenstadt gegen „Überfremdung und Islamisierung demonstrieren. Die Vereine des Hauses Wagnergasse 25 haben der NPD-Aktion am Mittwoch etwas entgegen zu setzen ihr kulturelles Miteinander.
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Jena (OTZ). Mit einem Freispruch für den Angeklagten endete gestern eine Verhandlung vor dem Amtsgericht Jena. Er war von einer Polizeibeamtin angezeigt worden, weil er bei einer Luftballon-Demo gegen das Brauen Haus in Lobeda ein T-Shirt mit der Aufschrift A.C.A.B. - All Cooks Are Bastards (Alle Köche sind Bastarde) mit zwei gekreuzten Kochlöffeln getragen hatte. Es handelt sich dabei um das Logo einer bekannten Catering-Firma. In einigen Fällen war es deshalb trotz eindeutiger Rechtssprechung bereits zu Verurteilungen wegen angeblicher Polizisten-Beleidigung gekommen. Das Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus sprach im Vorfeld von einem doppelt absurden Vorwurf und nach dem Richterspruch Genugtuung über das Urteil aus.
Der Soziologe Prof. Klaus Dörre über die Bedeutung des Jenaer Aktionsnetzwerkes gegen Rechtsextremismus in der Post-Demokratie
Von OTZ-Redakteur Frank Döbert Jena. Eine Riesentorte, ein tolles Büfett, Sekt und Musik waren die äußeren Zeichen dafür, dass am Freitag Abend im Ricarda-Huch-Haus gefeiert wurde. Für einen 1. Geburtstag waren immerhin eine ganze Menge Leute gekommen - vor allem die, die das Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus seit einem Jahr mit Leben erfüllen.

Jena. (tlz/flam) Kein Platz für Nazis - in der Schule, in Jena und überall. Dafür setzt sich das "Schüler-Lehrer-Netz" im Jenaer "Aktionswerk gegen Rechtsextremismus" ein. "Wir wollen bewirken, dass sich in den Schulen, Jugendzentren und im alltäglichen Lebensumfeld Jugendlicher in Jena viele Menschen bereit finden, rechtsextremistischen Tendenzen und Aktivitäten mit Aufmerksamkeit, Kompetenz und persönlichem Mut entgegenzutreten", sagt Dr. Wolfgang Rug vom "Schüler-Lehrer-Netz".

Jena. (tlz) Den Spuren von Tätern, Opfern und Schergen, so der Name der Aktion, folgten etwas mehr als 70 Jenaer am Samstagnachmittag. Der Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus hatte zu einem Mahngang eingeladen, um 70 Jahre danach an den Judenpogrom in Jena zu erinnern. An drei Stationen wurde ein Kapitel der Jenaer Stadtgeschichte aufgeschlagen.

Die Kahlaische Straße 1 war ein Täter-Ort. Dort saß der Universitäts-Rassenhygieniker Karl Astel, einer der ganz Aktiven bei der "Bereinigung der Judenfrage" der Nazis. Nach Astels eigenen Angaben sind der rigorosen Sterilisierungspraxis des Landes Thüringen zwischen dem 14. Juli 1933 und Ende 1943 landesweit etwa 14 000 Personen zum Opfer gefallen. Allein in der Jenaer Frauenklinik wurden mindestens 1194 Frauen zwangsweise sterilisiert. Astel war während der gesamten Nazi-Zeit auch Rektor der Jenaer Universität.