Von Altenburg wird ein Signal
ausgehen
Von Barbara Glasser
Von Barbara Glasser
Altenburg/Jena. (tlz) Erstaunliches hatte
das Altenburger Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus zuwege gebracht: Die
Stadt war bunt, nicht braun, am Samstag! Und Unterstützung bei der
Demonstration gegen das von der NPD anberaumte so genannte Fest der Völker
war aus Weimar, Saalfeld, Gera, Leipzig, Stuttgart, Pößneck und Jena
gekommen. Jenaer hatten sich am Morgen mit 14 Bussen auf den Weg gemacht,
dazu viele mit Pkw. Mit den Jenaern nach Altenburg gekommen waren Jenas
Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) und der Rektor der Jenaer
Universität Professor Klaus Dicke. Zusammen waren es 2000 Bürger, die sich
dem NPD-Fest entgegenstellten, an dem mehr als 1000 Neonazis beteiligt
waren.
Schon zwei Mal hatte das "Fest der Völker" in
Jena stattgefunden. In diesem Jahr war den Neonazis der Widerstand der
Jenaer zu stark geworden, deshalb hatten sie als Ausweichort Altenburg
gewählt in der Annahme, dass ihnen dort niemand entgegentreten
werde.
Obwohl beim "Fest" der NPD Eintrittsgelder genommen worden sind, getarnt als Spenden. Und obwohl der Bierausschank florierte, galt das Ganze als politische Kundgebung, geschützt durch Gesetz und Polizei. "Man könnte schon vor Wut platzen, wenn die Glatzen von der Polizei geschützt ihr Fest abhalten können", sagte Hartmut Schubert, SPD-Landtagsabgeordneter aus Altenburg, der zu den Anmeldern der Gegenveranstaltung gehörte.
Obwohl beim "Fest" der NPD Eintrittsgelder genommen worden sind, getarnt als Spenden. Und obwohl der Bierausschank florierte, galt das Ganze als politische Kundgebung, geschützt durch Gesetz und Polizei. "Man könnte schon vor Wut platzen, wenn die Glatzen von der Polizei geschützt ihr Fest abhalten können", sagte Hartmut Schubert, SPD-Landtagsabgeordneter aus Altenburg, der zu den Anmeldern der Gegenveranstaltung gehörte.
Die Jenaer hatten ihre Erfahrungen bei
Demonstrationen gegen NPD-Veranstaltungen mit nach Altenburg gebracht. Sie
hatten das Ziel, mit Blockaden das "Fest der Völker" zu verhindern. Dem
allerdings stand die Polizei gegenüber, die aus Thüringen, Bayern, Berlin
und Nordrhein-Westfalen gekommen war.
Während der Demonstration kam es zu mehreren
Übergriffen. Nach Polizeiangaben wurden Steine gegen Beamte geworfen.
Demonstranten berichteten von brutalen Übergriffen der Polizei. Am Ende konnte die NPD-Veranstaltung nur verzögert werden.
Aber von Altenburg geht ein Signal aus: Zum ersten Mal wurde einer Stadt in
dem Umfang von anderen Städten geholfen im Kampf gegen
Neonazis.
14.09.2008