Newsletter 5/2016

Liebe Freundinnen und Freunde,

Wir möchten zum öffentlichen Plenum am Donnerstag den 19. Mai einladen und hoffen auf Ihr und Euer Interesse. Wir treffen uns um 20 Uhr im Hörsaal 8 am Uni-Campus Ernst-Abbe-Platz.

20. April bleibt in der Diskussion

Seit dem 27. Juni 2015 gibt es in Jena nach langer Pause wieder intensive Bemühungen verschiedener rechter Gruppierungen, mit Demonstrationszügen den öffentlichen Raum für die Verbreitung ihrer Weltsicht aus Hass und Hetze zu nutzen.

Wir erleben unterschiedliche Ansätze von offizieller Seite, damit umzugehen, aber auch verschiedene Konzepte des Gegenprotestes.

Dies gipfelte in der Situation am 20.April, wo eine sich offen nazistisch gebende Thügida-Demonstration kaum verhohlen zur Hitlergeburtstagsparty mit einem Fackelmarsch einlud. Seitdem wird in Jena und darüber hinaus heftig debattiert. Eine Diskussion, in die wir uns gerne einbringen und die wir auf unserem Plenum gemeinsam fortführen möchten. Dabei richten wir auch den Blick in die Zukunft: Weil der 20. April für sie so erfolgreich war, wollen wollen die braunen Kameraden von Thügida am 17. August in Jena auch den Heß-Todestag begehen. Eines steht bereits jetzt fest: Wir werden uns nicht einschüchtern lassen und rufen zu einer langfristigen Vorbereitung auf, damit es dazu nicht kommt.

Als einen der ersten Schritte veranstalten wir am ersten Juni-Wochenende ein "Train the Trainer", um weitere Menschen zu befähigen, in den nächsten Wochen und Monaten Aktionstrainings für Bezugsgruppen und interessierte Einzelpersonen anzubieten. Interessierte, die schon Erfahrung mit Aktionen des zivilen Ungehorsams haben und auch schon mal selbst an einem Training teilgenommen haben, können sich beim Plenum oder per Mail (mail@aktionsnetzwerk.de) anmelden.

Jena und die AfD

Bereits mehrfach musste die AfD in Jena erkennen, dass sie nicht willkommen ist. Auch zu ihrem groß angelegten Bürgerdialog am 23.05. im Volksbad wird sie sicher auf Widerspruch stoßen. Bedauerlich finden wir, dass JenaKultur als Betreiber des Veranstaltungsortes anscheinend keine Möglichkeit sah, diese Veranstaltung in städtischen Räumlichkeiten abzuwenden. Wie sehr sich die AfD über die "Jenaer Verhältnisse" erregt und dass uns das nicht kalt lassen kann, zeigt auch eine jüngst bekannt gewordene kleine Anfrage im Landtag, zu der wir hier Stellung nehmen wollen:

Stellungnahme des Aktionsnetzwerks Jena zur kleinen Anfrage des AfD Abgeordneten Stephan Brandner an die Thüringer Landesregierung

Meist sind es Gleichgesinnte, die ermutigen. Von denen wir erwarten können, bestärkt und anerkannt zu werden. Dass nun ausgerechnet die AfD diese gerade für ehrenamtlich Engagierte so wichtige Aufgabe übernimmt, darf überraschen. Können wir, die wir nur unsere Überzeugung und die Macht der Argumente haben, überhaupt etwas ausrichten? Eine Frage, die nun endgültig ausgeräumt ist.

Herr Brandner hat gezeigt, dass man durch das Stellen weniger Fragen viel Aufschluss zu sich selbst geben kann. Dabei offenbart sich sein mangelndes Vorstellungsvermögen über eine selbstbewusste Zivilgesellschaft. Nachdem Parteifreund Höcke schon mal soziologische Studien der Universität verbrennen möchte, wird dort nun das kriminelle Obdach vermutet. Wenn das mal nicht nach hinten los geht... Offen bleibt, ob Herr Brandner einem anwaltlichen oder politischen Reflex folgt, wenn er sich neben der eigenen um die Bewegungsfreiheit der Thügida-Freunde in Jena sorgt. Durchsichtig hingegen ist der Versuch der AfD, politische Gegner zu diffamieren und zu spalten. Das wird Ihnen nicht gelingen und stattdessen unseren solidarischen Zusammenhalt stärken. Wenn getroffene Hunde bellen, so ist die kleine Anfrage 1017 ein Zeichen, genau ins Schwarze getroffen zu haben.

Nun haben wir Gewissheit - Alles richtig gemacht zu haben! Wer Gesicht zeigt gegen ein pauschalisierendes populistisches Weltbild, wer Hass und Hetze nicht hinnehmen möchte, kann sich nicht nur Gehör verschaffen, sondern auch wirksam intervenieren.

Gib AfD keine Chance!
mach´s mit.
www.aktionsnetzwerk.de

hier zum Text der Anfrage.


Wir freuen uns, Euch und Sie am 19. Mai zu sehen

Wolfhard Pröhl & Eckart Hesse
Sprecherrat Aktionsnetzwerk



Termine

17. Mai 17 Uhr Runder Tisch für Demokratie Jena, Rathaus
17. Mai 19 Uhr "Welcome-Vernetzungstreffen" Rathausdiele
19. Mai 20 Uhr Netzwerk-Plenum / HS 8 / Unicampus
27. Mai 17 Uhr Preis für Zivilcourage / Charlotte-Figulla-Preis, Rathaus
4.oder 5. Juni Train The Trainer



Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Organisation: Aktionsnetzwerk
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Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Newsletter 5/2016 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Die Pressemitteilung wird einmalig an Menschen verschickt, die den Aufruf des Netzwerkes unterzeichnet haben, oder an Menschen, die den Newsletter des Aktionsnetzwerkes abonniert haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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