Im Paradies scheint die Sonne nicht für Nazis

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir möchten uns für Eure und Ihre Unterstützung der gemeinsamen Erklärung im Vorfeld und für das entschlossene und besonnene Handeln am 27. Juni gemeinsam gegen braunen Ungeist in unserer Stadt bedanken.

So haben wir den Tag gesehen:

"Der heutige Tag hat ein weiteres Mal gezeigt, dass die Entschlossenheit vieler und der Mut zum zivilen Ungehorsam das wirksamste Mittel gegen die öffentliche Hetze von Neonazis sind", bilanzierte Eckart Hesse, Sprecher des Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Jena. Ein weit hinter den angemeldeten 500 zurckgebliebenes Häuflein von gerade einmal 100 angereisten Nazis wurde von einer vierstelligen Anzahl entschlossener Jenaerinnen und Jenaer durch eine Vielzahl von Blockaden rund um die vorgesehene Demoroute effektiv behindert.

Entsprechend der von über 350 BürgerInnen der Stadt persönlich unterzeichneten Erklärung des Aktionsnetzwerks versammelten sich ab 8 Uhr Hunderte in der Oberaue. In zwei Gruppen gelangten sie gegen 9 Uhr trotz umfangreicher Sperrmaßnahmen der Polizei auf die Stadtrodaer Straße und blockierten damit die südliche Zufahrt zum Versammlungsort der Nazis. Mehr als 600 Personen verhinderten durch Blockaden der Stadtrodaer und der Wöllnitzer Straße in Höhe Stadion, dass der Lautsprecherwagen der Neonazis aus dieser Richtung auf den Kundgebungsplatz gebracht werden konnte. Letztlich konnte deshalb die Technik der Nazis nur auf abenteuerlichen Umwegen zum Auftaktplatz gelangen. Gleichzeitig hatten andernorts an vielen Stellen entlang der geplanten Marschstrecke schon ab dem frühen Morgen viele hundert weitere Menschen, zum großen Teil ausgehend von den Demonstrationszügen des "Läuft Nicht" Bündnisses, durch Blockadeaktionen die Durchführung der Nazidemonstration unmöglich gemacht.

"Das Ziel, die Nazis keinen Meter laufen zu lassen, war angesichts der weiträumigen, für Jena beispiellosen Sperrmaßnahmen durch die Polizei zwar nicht zu erreichen, aber immerhin konnten wir mit vereinten Kräften ihre 'Demonstration' auf ein eher symbolisches Füßevertreten im strömenden Regen verkürzen", so Wolfhard Pröhl, der zweite Sprecher des Aktionsnetzwerks. Das stundenlange Beharren des Anmelders des Nazimarschs auf der ursprünglich angemeldeten Demoroute blieb wegen der Entschlossenheit und Ausdauer der BlockiererInnen erfolglos. Durchnässt und schwer frustriert mussten die Nazis gegen 15 Uhr den Heimweg antreten. Dabei kam es noch zu Gewalttätigkeiten und der Androhung von Spontanaktionen beim Thüringentag in Pößneck seitens der einschlägig bekannten Größen der Thüringer Naziszene.

Das Fazit des Tages: Einmal mehr hat sich gezeigt, dass Naziveranstaltungen in Jena gegen den breiten Widerstand vieler Menschen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Spektren nicht durchsetzbar sind. Wir und viele andere haben uns wi(e)der(ge)setzt — und wir werden es auch in Zukunft wieder tun!


ANW Sprecherrat

Wolfhard Pröhl & Eckart Hesse



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