Newsletter 12 / 2010 |
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Liebe
Freundinnen
und
Freunde, Jahresbilanz 2010Es ist schon eine kleine Tradition, dass wir das Dezember-Plenum für einen Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr nutzen. Neben unser Beteiligung an Blockaden und Demonstrationen in Dresden, Erfurt, Pößneck, Gera und Leipzig sind Projekte in Jena, wie die Sambagruppe, die Plakatierungsaktionen des AK "Was tun gegen das 'Braune Haus'?!", die Arbeit im Schüler-Lehrer-Netz und dem AK "Sprechende Vergangenheit" weitergeführt worden. Mit vielfältigen Aktionen haben wir uns gegen die lokale Naziszene im "braunen Haus" und "FN-Jena" gewandt. Geprägt war dieses Jahr auch durch eine Diskussion über unser Selbstverständnis. Daraus ergab sich unter anderem die Beteiligung vieler Menschen aus dem Aktionsnetzwerk an den Anti-Castor-Protesten im Wendland. Arbeit der SprecherInnenSeit knapp drei Jahren standen unsere drei SprecherInnen Mariana Thiele, Luise Zimmermann und Christoph Ellinghaus immer in der ersten Reihe. Legitimiert durch das Plenum repräsentierten sie das Aktionsnetzwerk gegenüber den Medien, auf Podien, am Runden Tisch, in Bündnissen usw. Nun wollen die drei in die zweite Reihe zurück und wir suchen neue SprecherInnen. Beim Plenum werden sie von ihren Erfahrungen berichten, wir wollen die Aufgaben erneut beschreiben und mit der Suche nach drei Neuen beginnen, die auf einem der nächsten Treffen durch das Plenum legitimiert werden sollen. Das Landesprogramm - ein AbgesangJahrelang haben wir und andere immer wieder gefordert, dass das Land Thüringen ein Landesprogramm zur Bekämpfung von Rassismus und Menschenfeindlichkeit auflegen muss. Im vergangenen Jahr beschloss der Landtag mit den Stimmen von SPD und CDU, ein Landesprogramm "für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit" zu entwickeln, das sich nach dem Willen der SPD gegen Rechtsextremismus, aus Sicht der CDU aber gleichermaßen auch gegen ein Phantom namens "Linksextremismus" richten sollte. In diesem Jahr wurde nun monatelang hinter verschlossenen Türen über die genaue Ausgestaltung des zukünftigen Programms verhandelt, und herausgekommen ist etwas, was aus unserer Sicht politisch völlig untragbar ist. Wir haben deshalb vor einigen Wochen - gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Bündnissen - öffentlich erklärt, uns nicht weiter einzubringen. Auf dem Plenum werden wir erklären, wie es dazu kam, was wir genau an dem Entwurf kritisieren und warum wir uns im Ko-Kreis zu dieser klaren öffentlichen Distanzierung entschlossen haben. Stand der Debatte um Peter Petersen
Seit mehr als einem Jahr wird in Jena diskutiert, ob man die Bezeichnung "Peter-Petersen-Platz" ändert oder nicht. Anstoß dafür war eine Veröffentlichung des Frankfurter Erziehungswissenschaftlers Benjamin Ortmeyer, in der er die gedankliche Nähe des Pädagogen und Begründers des Jena-Plan-Schulkonzepts, Peter Petersen, zum Nationalsozialismus und seine Verstrickung in das NS-System benennt. In den letzten Wochen hat die Diskussion, kurz vor ihrem Abschluss, an Schärfe zugenommen. Dabei wird der Vorwurf des "Geschichtsrevisionismus" ebenso formuliert wie die Angst vor "Kollateralschäden in der pädagogischen Praxis". Für eine ausführliche Diskussion wird auf dem Plenum nicht genügend Raum sein, aber wir wollen mit einer Skizzierung dieser Debatte und einer Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven dazu anregen, intensiv an der öffentlichen politischen Diskussion teilzunehmen. Wir möchten auch einen eigenen Vorschlag vorstellen, der über ein wenig fruchtbares Pro oder Contra zum Namen Petersen hinausweist und stattdessen die Chance aufzeigt, den Platz in eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur Jenas einzubeziehen. Dresden
2011 - Aufruf
Als Teil des bundesweiten Bündnisses
Dresden-Nazifrei stellen wir den gemeinsamen Aufruf zu den Blockaden
des Naziaufmarsches im Februar 2011 in Dresden vor. Weiterhin wollen
wir mit Ihnen und Euch gemeinsam einen Entwurf für einen eigenen
Thüringer
Aufruf diskutieren.
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