Aktuelles
Meist sind es Gleichgesinnte, die ermutigen. Von denen wir erwarten können, bestärkt und anerkannt zu werden. Dass nun ausgerechnet die AfD diese gerade für ehrenamtlich Engagierte so wichtige Aufgabe übernimmt, darf überraschen. Können wir, die wir nur unsere Überzeugung und die Macht der Argumente haben, überhaupt etwas ausrichten?
Eine Frage, die nun endgültig ausgeräumt ist.
Herr Brandner hat gezeigt, dass man durch das Stellen weniger Fragen viel Aufschluss zu sich selbst geben kann. Dabei offenbart sich sein mangelndes Vorstellungsvermögen über eine selbstbewusste Zivilgesellschaft. Nachdem Parteifreund Höcke schon mal soziologische Studien der Universität verbrennen möchte, wird dort nun das kriminelle Obdach vermutet. Wenn das mal nicht nach hinten los geht...
Offen bleibt, ob Herr Brandner einem anwaltlichen oder politischen Reflex folgt, wenn er sich neben der eigenen um die Bewegungsfreiheit der Thügida-Freunde in Jena sorgt. Durchsichtig hingegen ist der Versuch der AfD, politische Gegner zu diffamieren und zu spalten. Das wird Ihnen nicht gelingen und stattdessen unseren solidarischen Zusammenhalt stärken.
Wenn getroffene Hunde bellen, so ist die kleine Anfrage 1017 ein Zeichen, genau ins Schwarze getroffen zu haben.
Nun haben wir Gewissheit – Alles richtig gemacht zu haben!
Wer Gesicht zeigt gegen ein pauschalisierendes populistisches Weltbild, wer Hass und Hetze nicht hinnehmen möchte, kann sich nicht nur Gehör verschaffen, sondern auch wirksam intervenieren.
Gib AfD keine Chance!
mach´s mit.
www.aktionsnetzwerk.de
Für Mittwoch, den 20. April haben die Neonazis von „Thügida“ erneut eine Demonstration in Jena angemeldet. Die Provokation ist offensichtlich: Am Geburtstag Adolf Hitlers wollen sie einen Fackelmarsch veranstalten – deutlicher kann positiver Bezug auf den Nationalsozialismus unterhalb der Schwelle klarer Illegalität nicht aussehen. Dass der Anmelder David Köckert das Kooperationsgespräch mit der Polizei sofort abbrach und eine Klage vor Gericht ankündigte, nachdem ihm mitgeteilt worden war, dass die Behörden den Aufmarsch auf einen anderen Tag verlegen wollen, spricht ebenso Bände darüber, worum es hier wirklich geht. Egal, ob der Marsch der Neonazis am 20. oder an einem anderen Tag stattfinden soll: Wir sind auch dieses Mal entschlossen, ihnen den Weg zu versperren. Jena hat eine starke Tradition von zivilem Ungehorsam und Blockaden, durch die es uns immer wieder gelungen ist, den Nazis den öffentlichen Raum zu nehmen – hieran werden wir auch diesmal anknüpfen und gemeinsam auf der Straße sein, um sie keinen Meter laufen zu lassen.
Dabei gilt für uns erneut, dass es nicht auf den Heldenmut einzelner, sondern auf die Entschlossenheit vieler ankommt. Wir handeln gemeinsam und verständigen uns basisdemokratisch über unser gemeinsames Vorgehen. Dabei wird von uns keine Eskalation ausgehen. Und mit allen, die unser Ziel teilen, die Nazis nicht laufen zu lassen, sind wir solidarisch.
Alle, die mitmachen und sich den Nazis widersetzen wollen, laden wir ein, sich nicht nur an den Aktionen am 20. oder einem eventuellen Ersatztermin zu beteiligen, sondern auch zu unseren Plenum und dem Aktionstraining zu kommen.
Etwa 40 Menschen folgten letzten Donnerstag der Einladung des Aktionsnetzwerks zu einer Diskussion über verschiedene Möglichkeiten des Protests gegen den AfD-Aufmarsch am 20.01.
Daraus entstand der Entschluss, mit mobilen Straßenaktionen im Bereich der unteren Marktzugänge aktiv zu werden und so in Sicht- und Hörweite zu protestieren. Gegendemonstranten sollen aktuell informiert werden und die Möglichkeit erhalten sich zu organisieren.
"Diese Aktionsform ist geeignet, in größeren Gruppen wirksam und selbstbestimmt aber auch besonnen zu handeln", so Wolfhard Pröhl vom Aktionsnetzwerk.
Der schon von früheren Aktionen bekannte Aktionskonsens wurde erneut bekräftigt. Damit stellen die Teilnehmer klar: Von uns und möglichen Menschenblockaden geht keine Eskalation aus! Wir sind solidarisch untereinander, auch über den Tag hinaus. Für uns zählt nicht der Heldenmut des Einzelnen, sondern die Entschlossenheit Vieler.
Dabei ist klar, dass kollektive Regelverletzungen bei Polizei und Ordnungsbehörden auf Ablehnung stoßen. „Wir gehen fest davon aus, dass auch in solchen Situationen die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt bleibt“ sagt Eckart Hesse vom Aktionsnetzwerk.
„Wir hoffen auf eine breite Mobilisierung zu allen Gegenveranstaltungen“, meint Christian Engelhardt, Anmelder der Gegenkundgebung Löbderstraße. Mit einer deutlichen Abfuhr der AfD muss es gelingen, auch in Zukunft fremdenfeindliche und menschenverachtende Umzüge von Jena fern zu halten.
Das ist wichtig für das menschenfreundliche und offene Klima in unserer Stadt, betont Luise Zimmermann: "Gerade unsere neuen Nachbarn, deren Freunde und Unterstützer sind auf ein solches Klima angewiesen."
So rufen wir dazu auf, sich bereits ab 17:00 Uhr zahlreich im Stadtzentrum zu versammeln. Wir werden im Bereich Löbdergraben/ Unterm Markt / Löbderstraße ansprechbar sein. Wenn Jena Gesicht zeigt, dann sollte es für die ganze Innenstadt reichen.
Die zunächst spekulative Frage: “Welche Strömung setzt sich in der AfD durch?“ kann zumindest für Thüringen beantwortet werden. Mit den von Höcke etablierten Positionen überholt sich die Partei selbst auf der rechten Spur und landet im braunen Sumpf des offenen Rassismus. Nun bläst die AfD zum Marsch auf Jena und macht unmissverständlich klar: Der ungläubige Jenenser Blick nach Dresden und Erfurt kann nicht weiter in die Ferne schweifen. Nur zu gerne möchte die anfangs als „Professorenpartei“ betitelte AfD im akademischen Jena punkten.
Zu Recht ist man in Jena stolz auf seine vielfältige Szene engagierter Menschen. So ist die Zuschreibung „Bunt, Tolerant und Weltoffen“ für unsere Stadt mehr als eine Image-Kampagne. Hunderte Menschen beleben und gestalten einen von Respekt und Solidarität geprägten Umgang mit neuen Nachbarn, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Natürlich ist auch Jena nicht frei von Ressentiments.
„Die passen nicht zu uns“, „Die wollen wir nicht“ und „Das können wir nicht schaffen“ sind Sätze die wir alle kennen. Nicht nur auf der politischen Bühne sondern ganz alltäglich in Schulklassen und Freundeskreisen, unter Kollegen und in den Familien empfinden wir die zunehmende Polarisierung.
Wir wollen weiter eine humane und offene Gesellschaft gestalten!
Wir wollen nicht im Verborgenen wirken sondern Gesicht zeigen.
Um dies auch weiter zu ermöglichen, dürfen wir uns die Atmosphäre in der Stadt nicht vergiften lassen.
Nicht vergiften lassen von Hass und Dummheit und Reden von "bedrohten blonden Frauen, afrikanischen Reproduktionstypen, Lügenpresse und Volksverrätern".
Deshalb wollen wir am Mittwoch, den 20.01.2016, den öffentlichen Raum besetzen, damit Intoleranz und Menschenfeindlichkeit in Jena kein Podium bekommen.Wer keinen "Spaß" hat wird nicht so schnell wiederkommen.
Sie haben es immer noch nicht gelernt: Die gleiche Gruppe von Neonazis, die am 27. Juni mit ihrem Versuch eines Aufmarschs in Jena durch das entschlossene Handeln vieler Menschen kläglich gescheitert sind und nach stundenlangem Herumstehen im Regen kleinlaut abziehen mussten, wollen am 3. Oktober erneut versuchen, in der aus ihrer Sicht "linken Hochburg" Jena aufzumarschieren. Ringo Köhler von der "Europäischen Aktion", schon im Juni Anmelder, David Köckert, NPD-Mitglied und Anführer der rassistischen "Thügida"-Kampagne, und der "Autonome Nationalist" Michel Fischer, im Juni zusammen mit seinem Vater durch Gewalttätigkeiten auffällig geworden, haben diesmal gleich drei Demonstrationen in der Innenstadt angemeldet. Ihr erklärtes Ziel ist dabei, die relative Marginalisierung offen rassistischer und neonazistischer Positionen in der Stadt zu überwinden und sich den öffentlichen Raum in Jena zurückzuerobern. Das ist ein Angriff auf uns alle und auf die in den letzten Jahren von vielen Menschen durch Aktionen gegen Nazis, aber auch durch Solidaritätsaktivitäten für Geflüchtete und vieles andere erkämpfte, für ostdeutsche Verhältnisse offene und vielfältige Kultur und Atmosphäre in dieser Stadt.
Auch wenn viele von uns gerade beileibe genug damit zu tun haben, die zu uns geflüchteten Menschen willkommen zu heißen und für die Befriedigung ihrer grundlegenden Bedürfnisse zu sorgen, können wir das doch nicht einfach geschehen lassen. Wir werden deshalb auch am 3. Oktober auf den Straßen sein, um den Nazis den Weg zu versperren, und wir laden auch diesmal alle Menschen dazu ein, sich uns anzuschließen. Das Mittel, das in Jena immer wieder entscheidend gewesen ist, um die Nazis nicht nur symbolischem Protest auszusetzen, sondern ernsthaft und wirksam an ihrem Treiben zu hindern, ist die Entschlossenheit vieler und die Bereitschaft zum massenhaften zivilen Ungehorsam. Auch diesmal werden wir Straßen und Plätze, auf denen sie sich sammeln und marschieren wollen, durch unsere Anwesenheit gemeinsam blockieren. Auch diesmal haben wir dabei kein Interesse an einer Eskalation und möchten, dass möglichst viele Menschen, mit uns gemeinsam handeln können. Zugleich sind wir solidarisch mit allen, die wie wir mit ihrem Handeln dazu beitragen wollen, dass es an diesem Tag in Jena keine Demonstration von Nazis geben wird.
Die von den Nazis angemeldeten Kundgebungsorte und Demorouten liegen am Westbahnhof, Paradiesbahnhof und in der Innenstadt, als zentraler Kundgebungsort ist der Eichplatz angemeldet. Weil alles andere als sicher ist, dass die Stadt diese Versammlungen ohne weitreichende Auflagen zulassen wird, ist aber nicht damit zu rechnen, dass das so passieren wird. Sobald sich abzeichnet, wo sich die Nazis voraussichtlich treffen und wo sie hinlaufen wollen, werden wir darüber informieren.
Weitere aktuelle Infos gibt es bei unserem öffentlichen Plenum am Donnerstag, 1.10., um 20 Uhr in Hörsaal 7 am Abbe-Campus. Außerdem findet am 2.10. um 17 Uhr vor dem Theaterhaus ein öffentliches Aktionstraining statt, zu dem wir insbesondere alle einladen, die noch nie an einer Aktion des zivilen Ungehorsams teilgenommen haben.