Das seit 2007 bestehende „Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Jena" wählt zum dritten Mal neue Sprecher. Dem neuen Sprecherrat gehören nun Wolfhard Pröhl und Eckart Hesse an. Während Eckart Hesse sich bereits seit 2008 im Netzwerk engagiert, ist Wolfhard Pröhl erst seit einem Jahr in unserer Region zuhause. Seine Zusammenarbeit mit den Jenensern hatte bereits bei „Dresden Nazifrei" begonnen, zu dessen Mitinitiatoren das Aktionsnetzwerk Jena 2009 gehörte.

Die Sprecher wollen weiter dazu beitragen das Netzwerk als Ort, an dem sich Menschen mit unterschiedlichen politischen Hintergründen, Motivationen und Zeitressourcen für eine gemeinsame Sache zusammenfinden, zu entwickeln.

Für Hesse sind die Erlebnisse aus dem Jahr 2007 immer noch prägend. Das Ohnmachtsgefühl, welches der „Hess-Marsch" in Jena hinterlassen hatte, wurde kurze Zeit später durch die vielfältigen Aktionen und letztlich die Blockaden gegen das rechtsextreme „Fest der Völker" überwunden. Der damals formulierte Anspruch „Wir selber sind verantwortlich" trägt bis heute und ist zu einem der Leitmotive des Aktionsnetzwerks geworden.

Pröhl betont, wie wichtig ein solidarisches Miteinander innerhalb des Netzwerks aber auch gegenüber anderen Engagierten ist. Aus seiner Bündnisarbeit in Dresden kennt er die Kraft einer spektrenübergreifenden Zusammenarbeit. So sieht er das Netzwerk als einen wichtigen, aber bei weitem nicht einzigen Akteur in der Region. Viele Dinge wären nicht möglich ohne die in Jena lange vor Gründung des Aktionsnetzwerks geleistete Arbeit und die aktuelle gegenseitige Unterstützung.

Obwohl häufig das Element des zivilen Ungehorsam die innere und äußere Wahrnehmung des Netzwerks prägt, ist unsere Praxis von Anfang an breiter aufgestellt, betont Hesse. Die Wellenbewegung der öffentlichen Aufmerksamkeit zu durchbrechen, kontinuierlich und vielfältig aktiv zu werden ist dabei ein wichtiger Grundsatz.

Wie wir mit unserem kritischen Blick auf die Gesellschaft, der Verantwortung aus der Vergangenheit und immer wieder dem Hinweis auf die Anknüpfungspunkte der extremen Rechten in der Breite der Gesellschaft umgehen, kann man auf www.aktionsnetzwerk.de nachlesen.

Das Plenum und der neue Sprecherrat nutzten die Gelegenheit, die Arbeit der bisherigen Sprecher zu würdigen und ihnen für ihr Engagement zu danken. Das nächste öffentliche Plenum findet am 14.11. im HS7 Uni-Campus/ Ernst-Abbe-Platz statt.