Rund 500 Jenaer haben am Freitagabend der Opfer rechtsextremer Gewalt gedacht. Mit Kerzen und weißen Rosen demonstrierten sie in der Innenstadt. Aufgerufen hatten das örtliche Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und das Aktionsbündnis gegen Rechts.

Stadt keine Hochburg der Neonazis

Hintergrund der Demonstration ist die Entlarvung der rechtsextremen Terrorzelle. Die drei Gewalttäter hatten in den 1990er Jahren in Jena gelebt und waren in der rechtsextremen Szene der Stadt aktiv gewesen. Die Demonstranten wollten nach Angaben der Organisatoren dem Eindruck entgegentreten, Jena sei eine Hochburg des Rechtsextremismus. Sie verwiesen auf eine Vielzahl von Initaitiven in der Stadt, die sich seit Jahren gegen Rechtsextremismus engagieren.

Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter hatte am Donnerstagabend in Berlin einen Preis für Zivilcourage gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus erhalten. Schröter sagte, er habe den Preis stellvertretend für die vielen Jenaer entgegengenommen, die für Toleranz und gegen rechte Ideologie aktiv seien.

180 Opfer rechter Gewalt

Die Jenaer Demonstranten verwiesen darauf, dass seit 1990 in Deutschland mindestens 180 Menschen durch rassistisch oder politisch motivierte Gewalt starben. Angehörige und Freunde berichteten über das Schicksal der Opfer.