Die ca. 15 Menschen starke kleine Jenaer Gruppe traf sich mit zwei weiteren Kleingruppen aus Weimar wie zufällig auf der vorgesehenen Strecke des Neo-Nazi-Aufmarsches. Dunkel war es und kalt, aber die Freude über den gelungenen Coup überwog. Nach etwas Stress mit der überraschten Polizei ("Spontandemo? Wieso haben Sie dann gleich ein Transparent mit dabei?") zog erst mal Ruhe ein, die Blockade wurde allerdings total abgeschottet. Trotzdem gelangte dank Unterstützung von Anwohnerinnen eine weitere Kleingruppe hinzu, so dass schließlich knapp 50 Menschen den Platz besetzt hielten.

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Als es hell wurde und in den Hofeingängen sich weitere Unterstützung sammelte, wurde die Stimmung noch besser. Im Sprecherinnen-Plenum und in den Bezugsgruppen wurde die Lage besprochen und Entscheidungen gefällt. Trotz durchaus entspannter Polizei zeichnete sich gegen 11 Uhr jedoch ab, dass eine Räumung unumgänglich wurde. Zur Duldung der Blockade und Verlegung der Nazi-Route oder gar der völligen Unterbindung des wunderlichen 'Trauermarsches' waren einfach nicht genügend Menschen beteiligt.

In einer gemeinsamen Abwägung (die vielleicht etwas intensiver hätte sein sollen) entschied sich die Gruppe zum Abbruch der Blockade und zog geschlossen Richtung Bahnhofsvorplatz. Insgesamt gelang so ein guter Beitrag zu dem beeindruckenden Gesamtgeschehen, welches Weimarer Bürgerinnen und Bürger dem rechten Spuk entgegenstellten.