BITTE WEITERLEITEN:
Kein Nazi kommt ins Paradies!
Aktionen gegen Naziaufmarsch am Sonnabend

Liebe Freundinnen und Freunde,

Das Netzwerkplenum hat beschlossen, sich dem Naziaufmarsch am 27. Juni in aller Deutlichkeit zu widersetzen. Der Aufruf dazu ist in dieser Mail und zusammen mit der Unterstützerliste auf www.aktionsnetzwerk.de zu finden. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sich anzuschließen.

Wir bitten Sie und Euch alle, diese deutliche Absage an Nazipropaganda mitten in Jena mit Eurem Namen zu unterstützen, weiter zu verbreiten und am Sonnabend früh aufzustehen und dabei zu sein. Die Chance, den Nazis eine unmissverständliche Abfuhr zu verpassen, haben wir nur, wenn am Samstagmorgen genügend Jenaerinnen und Jenaer auf dem richtigen Wegsind. Wir treffen uns um 8 Uhr in der Oberaue.

2008 gab es die letzte Anmeldung einer großen Naziveranstaltung in Jena. Das sogenannte "Fest der Völker" sollte im Paradies stattfinden. Dagegen sprachen sich Hunderte von Jenaerinnen und Jenaern aus und kündigten mit der "Jenaer Erklärung" an, diese Hetzveranstaltung nicht zu dulden: Kein Nazi kommt ins Paradies! Die Erfahrung des Vorjahres und die deutliche Ansage ließen die Nazis zurückweichen und nach Altenburg umziehen. Auch dort wurden sie blockiert. … inzwischen gibt es kein "Fest der Völker" mehr.

Am Freitag gibt es um 18 Uhr auf der Wiese gegenüber des Seidelparkplatzes aktuelle Informationen, ein Aktionstraining sowie die Gelegenheit, sich mit anderen genauer zu verabreden und Bezugsgruppen zu bilden.

Zur Nachbereitung laden für Sonntag ein: Wir treffen uns um 14 Uhr am kleinen Glashaus im Paradies. Jeder soll zu Wort kommen und den vorangegangenen Tag reflektieren können.

Auch der Jenaer Stadtrat und der Runde Tisch für Demokratie rufen dazu auf, sich am kommenden Samstag den Nazis in den Weg zu stellen.


Wir freuen uns, Euch und Sie zu sehen .

Wolfhard Pröhl & Eckart Hesse


Früh aufstehen am 27. Juni!

Wir erklären:

Wir sind entschlossen, die Neonazis am 27. Juni in Jena keinen Meter laufen zu lassen.

Wir sind solidarisch mit allen, die dieses Ziel mit uns teilen.

Wir wollen das in gemeinsamen Aktionen mit Mitteln des zivilen Ungehorsams erreichen. Dabei wird von uns keine Eskalation ausgehen.

Wir werden den Neonazis mit Massenblockaden zeigen, dass wir sie weder in Jena noch anderswo dulden.

Treffpunkt: Am 27. Juni um 8 Uhr in der Oberaue (Saaleostseite)


Aktuelle Informationen unter Ticker am Aktionstag:
www.aktionsnetzwerk.de twitter.com/aktionsnetzwerk
www.facebook.com/aktionsnetzwerk




Hintergrund:

Sie trauen sich wieder

Neonazis und Holocaust-Leugner planen am 27. Juni eine Propaganda-Kundgebung mit Demozug mitten in Jena. Beflügelt durch den gefühlten Rückenwind infolge der Pegida-Protestwelle und durch das Erlebnis, dass man sie am 1. Mai in Saalfeld mit ihrer Gewalt gewähren ließ, traut sich die militante Naziszene zum ersten Mal seit langer Zeit wieder, eine Demonstration in Jena anzukündigen. Für den kommenden Samstag hat der Piesauer Neonazi Ringo Köhler, bekannt aus der Saalfelder Naziszene und als Initiator der Facebook-Solidaritätskampagne für den inhaftierten NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben, im Namen der „Europäischen Aktion Ostthüringen“, einen Aufmarsch angemeldet. Die "Europäische Aktion" ist eine der tragenden Kräfte der rassistischen Thügida-Kampagne und trat auch auf dem extrem eskalierten Saalfelder Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai mit einem eigenen Block in Erscheinung. Ihr Logo in den Farben der Europaflagge ist eine Abwandlung des Symbols des Ku-Klux-Klans. Vor diesem Hintergrund müssen wir für den 27.06. in Jena mit mehreren hundert äußerst aggressiven militanten Neonazis und einem ähnlichen Bedrohungsszenario wie kürzlich in Saalfeld rechnen.

Ignorieren hilft nicht - Nazis blockieren

Viele von uns erinnern sich noch an die Erfahrungen der Ohnmacht, als 2007 Nazis mit einem Hess-Gedenkmarsch die Stadt heimsuchten und niemand etwas wirksames dagegen tun konnte. Kurze Zeit später änderte sich die Stimmung: Tausende Menschen blockierten das sogenannte „Fest der Völker“ machten die Erfahrung, dass es möglich ist, gemeinsam etwas zu erreichen. Aus dieser Zeit haben wir eines gelernt, was wir nicht wieder vergessen werden: Niemand wird sie aufhalten, wenn wir es nicht selber tun.

Den erkämpften Raum verteidigen

So sehr es schmerzt, dass anderswo in Thüringen die Verhältnisse anders sind: Durch den Widerstand, der den Nazis hier entgegengebracht wurde, ist Jena seither zu einem relativen Schutzraum für alle geworden, die andernorts ständig Drohungen und Gewalt erleben müssten. Nun wollen die Neonazis sich auch in Jena wieder als Teil jener politischen Normalität etablieren, die wir ihnen hier seit vielen Jahren nicht zugestehen und nach dem Bekanntwerden der Taten des NSU erst recht nicht wieder zugestehen dürfen. Die jüngsten Aktivitäten der Naziszene in ganz Thüringen zeigen einen Kurswechsel: Weg vom bürgerlichen Deckmantel, zurück zur offenen Drohung und Gewalt.

Wir werden dabei nicht tatenlos zuschauen. Wir werden uns wieder setzen.




Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Organisation: Aktionsnetzwerk
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Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Aufruf 6/2015 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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