Newsletter 10/2012

Liebe Freundinnen und Freunde!

Oktoberplenum

Wir laden Sie und Euch ein zum öffentlichen Plenum am kommenden Donnerstag, den 18. Oktober 19:00 Uhr in den Hörsaal 8 am Campus Ernst-Abbe-Platz der Universität. Für Menschen, die zum ersten Mal dabei sind, bieten wir ab 19:30 Uhr Informationen und Erklärungen zum Netzwerk, zu unserer Arbeitsweise und zu Möglichkeiten, sich einzubringen.

Nach einer "Plenum-Sommerpause" möchten wir das Oktoberplenum für einen thematischen Schwerpunkt nutzen.
Unter dem Motto:

"Tiefer oder Blinder Staat"
NSU Mordserie & Verfassungsschutzskandal
"Persönliches Versagen" oder "Systemfehler"

Laden wir zu einer Podiumsdiskussion mit Martina Renner (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Innenpolitische Sprecherin der "LINKEN" in Thür. Landtag, Vizechefin des NSU Untersuchungsausschusses) und Wolf Wetzel (Mitglied der "ANK-Frankfurt a.M." Journalist und Autor, mit einem kritischen Blick auf die Gesellschaft und seit vielen Jahren von "Startbahn-West" bis "Dresden Nazifrei" engagiert) ein.

Wer die Enthüllungen rund um das Terrornetzwerk NSU verfolgt, wird von Mal zu Mal fassungsloser. Die Polizei lässt die späteren NSU-Mitglieder entkommen, als sie bei ihnen Sprengstoff findet, der Verfassungsschutz verhindert den Zugriff der Zielfahnder, die Vorfeldorganisation "Thüringer Heimatschutz" ist von 40 V-Leuten unterschiedlichster Dienste durchsetzt, V-Leute schleusen Geld zur NSU- Zelle.

Nach der Selbstenttarnung des NSU beginnt das Schreddern der Akten bei den Diensten und auch nach Aufforderung der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse, vorhandenen Akten zu liefern, wird deren Existenz durch VS und MAD bestritten. Jede Woche eine neue Meldung. Wer blickt da noch durch?

Mit Martina Renner und Wolf Wetzel versuchen wir uns an einer Analyse der Vorkommnisse. Nicht um Recht zu haben, sondern um zu fragen, was das für unsere politische Praxis in der Arbeit gegen Neo-Nazis und sie stützende gesellschaftliche und staatliche Strukturen bedeutet.

Haben wir es mit einer Verkettung von geheimdienst-typischen Pannen zu tun, oder gibt es in Deutschland einen "tiefen Staat", also eine Verknüpfung aus Kreisen der extremen Rechten, aus Geheimdiensten, Polizei und Politikern der inneren Sicherheit?

Tagung des Runden Tisches für Demokratie, Stadt Jena
Tagung - Sie kamen von hier

Von den 90ern bis heute - Widerstand gegen die extreme Rechte - NSU und Staat
13. Oktober 2012 , Beginn 10:00 Uhr Universität Jena, Hörsaal 6 , Ernst-Abbe-Platz 3

Jena in den 90ern. Hier wachsen drei Jugendliche auf, ihre extrem rechte Gesinnung ist bekannt, sie treten mehrfach strafrechtlich in Erscheinung. 1998 fliehen sie, verschwinden nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus unserem Blick. Bis zum 4. November 2011. An diesem Tag erfährt die ganze Welt, was Jahre lang scheinbar unentdeckt blieb: Unter dem Namen Nationalsozialistischer Untergrund zogen sie mordend und raubend durch das ganze Land. Knapp ein Jahr nach dem Aufdecken des NSU sind nur wenige Fragen beantwortet. Unzählige neue kommen täglich hinzu.
In einer Tagung möchte der Runde Tisch für Demokratie der Stadt Jena gemeinsam mit seinen Akteuren aus der Zivilgesellschaft und ihren Bündnissen, seinen Vertretern aus Wissenschaft, Kirche und städtischer Verwaltung die Aufarbeitung vorantreiben. Aus Sicht handelnder Akteure sollen die Entwicklung des Neonazismus und der Widerstand gegen die extreme Rechte einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Weitere Informationen.

9. November - Momente des lebendigen Erinnerns

Der Arbeitskreis "Sprechende Vergangenheit" im Jenaer Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus lädt ein: Am Freitag, 9. November 2012 treffen sich Jenaer Bürgerinnen und Bürger in der Zeit zwischen 16.00 und 17.30 Uhr an den 18 verschiedenen Plätzen, um die 34 STOLPERSTEINE zu reinigen und ihnen neuen Glanz zu geben. Dabei erinnern wir an die Menschen, Jenaer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die in der Zeit des National-sozialismus aus rassistischen Gründen aus ihren Häusern und aus unserer Stadt vertrieben und ermordet wurden.


Wir freuen uns, wenn Sie sich beteiligen

Harald Zeil & Eckart Hesse


Spendenaufruf

Zuletzt und wie immer: alle unsere Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.

Aktionsnetzwerk
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Commerzbank Jena

Ausschluss

Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.


Dies ist der Newsletter 10/2012 des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus. Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de) hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte entsprechend.

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