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Dezemberplenum
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir laden ein zum
öffentlichen Plenum am kommenden Donnerstag, 1.
Dezember, um 20 Uhr im Hörsaal 7 am Abbe-Campus
der Universität. Für Menschen, die zum ersten Mal dabei
sind, bieten wir ab 19.30 Uhr Informationen und
Erklärungen zum Netzwerk, zu unserer Arbeitsweise und zu
Möglichkeiten, sich einzubringen.
In den vergangenen Jahren haben wir das letzte Plenum vor
Weihnachten und dem Jahreswechsel genutzt um gemeinsame
zurückzublicken aber auch unsere Erwartungen für das
nächste Jahr zu diskutieren. Auf Grund der aktuellen
Ereignisse haben wir uns entschlossen den Schwerpunkt
dieses Jahr anders zu setzen.
Rechte
Gewalt und Verfassungsschutzskandal - Repression gegen
Antifaschisten Diskussion mit Bodo Ramelow
Es ist
absurd, aber noch vor wenigen Wochen dachten wir bei dem
Begriff Strafverfolgung an die Dresdner
Staatsanwaltschaft und die Prozesse gegen die Blockierer
von 2010 und 2011. Seit dem bekannt werden, der
rassistisch motivierten Morde einer Gruppe aus Jena
stammender Neonazis, hat sich das Blatt scheinbar
gewendet.
Bodo Ramelow ist persönlich von Repression betroffen,
hat aber auch als Fraktionsvorsitzender der Linken im
Thüringer Landtag Einblicke in die politischen
Hintergründe der aktuellen Situation.
Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihm über diese Themen zu
diskutieren.
Ohnmacht überwinden - von der Entrüstung
zum aktiven Handeln Gemeinsames Nachdenken: Was jetzt zu
tun ist
Am vorletzten Freitag waren fast 500
Menschen dem Aufruf von Aktionsbündnis und
Aktionsnetzwerk auf den Holzmarkt gefolgt und hatten
dort Blumen für die Opfer rassistischer und
nazistischer Gewalt niedergelegt, für mehr als 180
Tote in den letzten 20 Jahren, für ihre Angehörigen
und Freunde, für Menschen, die unter rechter Gewalt
und der Angst davor leiden. Die Aktion wies auf die
Kontinuität rassistischer Gewalt hin, die es auch in
Jena gibt. Jeden Tag kamen frische Blumen dazu, immer
wieder entzündeten Passanten die Kerzen. Zum Abschluss
der Aktion am vergangenen Samstag trafen sich etwa 100
Menschen. Wir begannen ein öffentliches und
gemeinsames Nachdenken, bei dem sich etliche
Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kundgebung zu Wort
meldeten. In kleineren Runden wurden im Anschluss noch
Vorschläge für Aktionen diskutiert. Zwei davon
dokumentieren wir hier und hoffen auf Ihre und Eure
vielfältigen Ideen, wenn wir die begonnene Diskussion
beim Plenum fortsetzen.
- Nazistrukturen auflösen - für eine kollektive
Aktion des Rückbaus von Nazizentren
Mindestens 100 Menschen erklären in den nächsten
Tagen und Wochen, dass sie in den folgenden Monaten
anfangen werden, die Organisationszentren der
extremen Rechten rückzubauen. Beginnen werden wir
mit den Dächern dieser Häuser. Ausgerüstet mit
Leitern werden wir mitten im Winter Dachziegel
entfernen und den Neo-Nazis Stück für Stück die Orte
nehmen, von denen aus sie die Ideologie verbreitet
und die Strukturen aufgebaut haben, die schon so
vielen Menschen das Leben gekosteten.
Wir werden uns in Bezugsgruppen organisieren, wir
werden die Aktion vorbereiten, sie trainieren,
ankündigen und durchführen, ohne dass von uns eine
Eskalation ausgeht. Ort und Zeit bestimmen wir.
Anschließen kann sich jede und jeder, der mitmachen
will. Die Kosten staatlicher Repression für unser
Handeln tragen wir gemeinsam.
Unsere Trauer in Wut verwandeln und unsere Wut in
gemeinsames Handeln.
- Blockade des Verfassungsschutzes
Im Blockieren sind wir gut und geübt. Bisher haben
wir so versucht, Naziaufmärsche zu verhindern. Jetzt
sollten wir uns dem Verfassungsschutz zuwenden.
Jeder Tag, an dem diese Behörde vom Arbeiten
abgehalten wird, kann ein Gewinn für die Demokratie
in diesem Land sein.
Dresden 2012 aktueller Stand
Der Aufruf des Bündnisses Dresden -
Nazifrei wurde in der letzten Woche redaktionell
fertig gestellt und vom Bündnis beschlossen. Nun
suchen wir Menschen aus Politik und Gesellschaft,
Wissenschaft, Kunst und Kultur, die als
Erstunterzeichner_innen oder auf der Liste der
Unterstützer_innen den Aufruf schon bei seiner
Veröffentlichung Mitte Dezember unterstützen werden.
Wenn Ihr Menschen kennt, die dafür in Frage kommen und
sie ansprechen wollt, so schickt eine Nachricht an mail@aktionsnetzwerk.de,
Ihr bekommt dann den Aufruftext, um die Gespräche
führen zu können. Am Mittwoch, den 30. November wird
sich der regionale Vorbereitungskreis für Thüringen
zusammen finden. Über die Ergebnisse dieses Treffen
werden wir im Plenum berichten. Das Bündnis Dresden -
Nazifrei benötigt für die Unterstützung der von
Repression Betroffenen und für die Kampagne 2012
dringend finanzielle Unterstützung. Bittet die
Menschen in Eurem Umfeld um Spenden:
Empfänger: Bund
der Antifaschisten e.V.
Konto: 7431721010
BLZ: 85095004
Volksbank-Raiffeisenbank Meißen
Kennwort: Dresden Nazifrei
Termine
2. Dezember |
Rock 'n' Roll Arena in Jena für die bunte Republik
Deutschland |
Veranstaltungen der gemeinsam mit der JG Stadtmitte
und JURI gestalteten Reihe zur Kriminalisierung
politischer Aktivitäten: |
2. Dezember 20:00 JG Stadtmitte |
Anne Roth, bekannt auch als Autorin des blogs
‘annalist.noblogs.org’ berichtet von ihren
Erfahrungen mit der Kriminalisierung
antifaschistischen Engagements. |
9. Dezember 20:00 JG Stadtmitte |
Was es mit dem Konstrukt "politisch motivierte
Gewalt" auf sich hat |
Wir freuen uns, Euch und Sie zu sehen
Harald Zeil & Eckart Hesse
Spendenaufruf
Zuletzt und wie immer: alle unsere
Aktivitäten erfordern neben Zeit und Mühe auch
finanzielle Mittel. Wir freuen uns über Spenden, die
die Arbeit des Aktionsnetzwerks unterstützen. Auch
dazu finden sich genauere Angaben unter www.aktionsnetzwerk.de.
Aktionsnetzwerk
Kontonummer: 035 858 1501
Bankleitzahl: 820 80 000
Commerzbank Jena
Ausschluss
Entsprechend §6 Abs.1 VersG weisen wir
darauf hin, dass Personen, die rechtsextremen Parteien
angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische,
nationalistische, antisemitische oder sonstige
menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten
sind, von unseren Veranstaltungen ausgeschlossen sind.
Dies ist der Newsletter 12/2011
des Jenaer Aktionsnetzwerks gegen Rechtsextremismus.
Der Newsletter wird an Menschen verschickt, die
Interesse am Netzwerk gezeigt und uns eine
eMail-Adresse übermittelt haben. Bitte weisen Sie
Freunde und Bekannte auf die Möglichkeit zum
Abonnement des Newsletters (über mail@aktionsnetzwerk.de)
hin. Sollten Sie keine weiteren Informationen
wünschen, so benachrichtigen Sie uns bitte
entsprechend.
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